Lange Zeit ignoriert, ist es jetzt nicht länger zu verleugnen. Deutschland ist im Niedergang.
Auszug aus "Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie"
Als Podcast hier: https://www.buzzsprout.com/1989467/10698564
Der derzeitig noch bestehende Vermögensstand ist zum großen Teil das Erbe der ersten paar Jahrzehnte der Nachkriegszeit. In den letzten Dekaden, seit der Jahrtausendwende, ist nichts mehr an wohlstandsstiftenden Impulsen dazugekommen. Die Kräfte des Niedergangs haben die Oberhand gewonnen.
Die Richtung nach unten ist in einem Umfeld entstanden, in dem der Staat in Gesellschaft und Wirtschaft immer mehr eingreift, wo der Staatsanteil zugenommen hat und die Bürokratie, nicht zuletzt die mit der wohlfahrtsstaatliche Politik verbundene, immer umfangreicher geworden ist.
Tiefgreifende strukturelle Veränderungen sind ans Tageslicht gekommen. Sie deuten darauf hin, dass ein Zerfallsprozess im Gange ist, der sich beschleunigt.
Worin besteht nun dieser „Trend nach unten“? Was zeigt sich an der Oberfläche?
Man kann mindestens 21 Tendenzen ausmachen:
1. Fallende Produktivitätsraten
2. Geringeres Wirtschaftswachstum
3. Höhere Staatsverschuldung
4. Steigende Steuern- und Abgabenlast
5. Zunehmende Einkommens- und Vermögensdisparität
6. Spaltung der Gesellschaft
7. Auflösung gemeinschaftlicher Lebensformen
8. Oligarchisierung von Politik, Staat und Wirtschaft
9. Meinungsdiktatur und Diskursverfall
10. Zunehmende Aggressivität und Unversöhnlichkeit in allen Lebensbereichen
11. Stillstand der sozialen Aufstiegsmobilität
12. Verarmung der unteren Schichten
13. Schrumpfen der Mittelschicht
14. Bildungsverfall
15. Moralischer Verfall
16. Medienwirklichkeit verdrängt die Erfahrung der Lebenswirklichkeit
17. Flucht in Scheinwelten
18. Vergötzung des Staates und Politikgläubigkeit
19. Erosion des Vertrauens
20. Indoktrination
21. Verhaltensprimitivisierung
Dies sind die Oberflächenerscheinungen des jahrzehntelang immer mehr um sich greifenden interventionistischen Staatskapitalismus und einer zur Parteienherrschaft verkümmerten Demokratie. Mit dieser institutionellen Verformung kam es zu einer fast vollständigen Politisierung aller Lebensbereiche.
Schlechte wirtschaftliche und politische Zustände bringen es mit sich, dass noch schlechtere Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung getroffen werden. Manchmal führt das kurzfristig zu einer Atempause, aber danach geht es dann mit einem neuen Schub weiter nach unten. Dasselbe Muster ist bei einem Aufwärtstrend zu beobachten, wo eine Errungenschaft neue Erfolge nach sich zieht.
Schlechte Politikpraxis zieht schlechtere nach sich. Angesichts der wachsenden Problemlagen wird noch lauter nach Staat und Bürokratie gerufen, nach neuen Parteien und stärkeren Politikeinsatz. Dabei liegt die Lösung nicht bei mehr, sondern weniger Staatseingriff und Parteipolitik.
Jede Besteuerung, jede Reglementierung wirft Sand ins Getriebe. Der Markt als Motor der Wirtschaft fängt an zu stottern und neigt zu Fehlzündungen. Dann wird noch mehr am Karren herumgepfuscht.
Die Tendenz zum Niedergang erfuhr seit 2020 eine Beschleunigung. Die sogenannte „Pandemie“ wirkte als Katalysator. Aber es war nicht eine Seuche, die den Marsch auf dem Weg des Verfalls beschleunigte, es war die Reaktion, wie die politischen Entscheidungsträger auf die vermeintliche Pandemie antworteten. In einer privatrechtlichen Gesellschaftsordnung hätte man anders auf die Herausforderung reagiert und es hätte sich nicht der immense Schaden aufgehäuft, den wir heute zu beklagen haben.
Wie entstand diese verfehlten Politik? Sie kam wohl dadurch zustande, dass die Politisierung der Gesellschaft und die Staatsgläubigkeit schon so weit verbreitet sind, dass Alternativen zum Staatsinterventionismus in der öffentlichen Meinungsbildung gar nicht mehr zur Debatte kommen.
Die politische Führung hat Scheuklappen und die Bevölkerung wird durch Angstpropaganda gelähmt. Kritik wird von den Staatsmedien und ihrem Umfeld totgeschwiegen, eine offene Debatte findet nicht mehr statt, und wenn, dann wird sie von der politischen Korrektheit in engen Grenzen gehalten.
Soweit wir heute noch Wohlstand haben, ist dieser nicht Folge der Politik und der aktuellen Politik, sondern im Gegenteil. Es gibt noch einigermaßen Wohlstand — aber nicht wegen, sondern trotz der Politik und der staatlichen Eingriffe. Soweit es heute noch allgemeinen Wohlstand gibt, ist dieser nicht Folge der Politik, sondern im Gegenteil: Es gibt noch einigermaßen Wohlstand nicht wegen, sondern trotz der Politik und der staatlichen Eingriffe.
Zu lange haben die meisten im Land, die herrschende Politklasse an erster Stelle, vom Niedergang nichts wissen wollen und sich in Illusionen geflüchtet. Wie man sagt, kann der Mensch die Wirklichkeit missachten, aber die Realität ignoriert nicht seine Ignoranz.
Gibe es eine Alternative? Ja, aber sie wird ebenso von den meisten Menschen ignoriert, wie der Blick für die Wirklichkeit abhanden gekommen ist. Die Alternative besteht in einer Kehrwendung weg vom Sozialismus hin zur freien Marktwirtschaft.
Auszüge aus: “Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie. Chancen einer Gesellschaftsordnung jenseits von Staat und Politik” (KDP 2021)
No comments:
Post a Comment