ZUSAMMENFASSUNG
Für die
Gesellschaftsordnung, die in „Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie. Chance einer
Gesellschaftsordnung jenseits von Staat und Politik“
als Ideal vorgestellt wird, dient der Begriff "Pluralistischer
Kapitalismus“. Damit soll bestimmt werden, dass in einer Gesellschaft ohne
Staat und Politik nicht nur der Markt zur Geltung kommt, sondern auch die
Gemeinschaft. Das
dominierende Wirtschaftssystem der Gegenwart ist der Staatskapitalismus und
nicht die freie Marktwirtschaft. Desgleichen leben wir nicht in einer
Demokratie, sondern werden
von Parteien beherrscht.
Es gibt
zahlreiche Publikationen, die sich kritisch mit der Lage in Deutschland und der Welt
befassen. Die meisten davon gehen jedoch von einer falschen Begrifflichkeit
aus. Sie nennen die gegenwärtige Wirtschaftsordnung
„kapitalistisch“ und die praktizierte Wirtschaftspolitik „neoliberal“.
Auf dieser falschen Grundlage wird dann der Schluss gezogen, der Ausweg aus der
Krise bestünde in weniger Kapitalismus.
Diese Autoren
missachten, dass vom marktwirtschaftlichen Kapitalismus keine Rede sein
kann, wenn in einem Land wie Deutschland der
Staatsanteil mehr als die
Hälfte des Sozialproduktes umfasst. Ebenfalls ist angesichts der Tatsache, dass
im Staatshaushalt die
Sozialausgaben den größten Posten einnehmen, die Behauptung nicht aufrecht zu
erhalten, es würde hier eine „neoliberale“ Wirtschaftspolitik gepflegt. Aber
damit nicht genug. Die Finanzmärkte, das Gesundheitssystem, das Bildungswesen
und vieles mehr, auch wenn teilweise in privater Hand, werden umfassend vom
Staat reguliert und
reglementiert. Der Geldumlauf, der in jeder Wirtschaftstransaktionen
einbegriffen ist, steht unter staatlicher Kontrolle. Die Landeswährung ist als
„gesetzliches Zahlungsmittel“ kein Privat- sondern Staatsgeld.
Ausgehend von
diesen Fakten, erhebt dieses Buch Forderungen, die radikal klingen, aber zwingend
aus der Analyse der Tatsachen folgen: wir müssen das Parteienwesen abschaffen
und damit den Staat in seiner herkömmlichen Form. Solche Appelle
mögen manchem Leser als zu brisant erscheinen. Aber das kommt daher, dass die
meisten Menschen sich daran gewöhnt haben, das gegenwärtige Gesellschaftssystem
als normal zu empfinden, wenn auch als „notwendiges Übel“.
Wer klagt nicht
über Staat und Politik, wer jammert nicht über die Politiker und die Parteien? Aber man nimmt
es hin. Den Staat wird es immer geben, so die Klage, genauso wie Parteien und
die Politik, so meinen die meisten. Dieses Buch zeigt demgegenüber auf, dass
Staat und Politik von Übel sind. Der Autor weist den Mythos zurück, dass es
sich um ein notwendiges Übel handelt. Es wird gezeigt, dass Staat und Politik
sowohl schädlich als auch überflüssig sind.
So verschieden die behandelten Aspekte in „Kapitalismus, Sozialismus und
Anarchie“ sind, der Grundtenor ist klar. Wir leben weder in einer Demokratie noch ist unser Wirtschaftssystem kapitalistisch. Die Hauptthese lautet: Wir
müssen die Parteiendemokratie durch ein System der Zufallsauswahl der
Volksvertreter ersetzen. Der vorherrschende Staatskapitalismus soll dem pluralistischen
Anarcho-Kapitalismus weichen.
„Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie“ geht in die Tiefe, um zu klären, was es mit diesen Begriffen auf sich
hat. Dabei wird Obskurantismus, der so oft bei den Debatten um diese Themen
gepflegt wird, vermieden. Es wird eine klare Sprache gesprochen.
Der Buchtitel
weckt Assoziationen an einen Klassiker der Sozialwissenschaften, dem Werk von
Joseph Schumpeter über
„Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ (1942).
Schumpeter glaubte, der Sozialismus sei nicht
aufzuhalten, denn dahin deute die öffentliche Meinung und die Propaganda der
meinungsbildenden Intellektuellen seiner Zeit. Im Unterschied zu Schumpeter,
beruft sich Antony P. Mueller auf Ludwig von Mises und dessen Analyse der Unmöglichkeit der sozialistischen
Wirtschaftsrechnung.
Inzwischen wissen wir, dass der Sozialismus nur als Kriegswirtschaft bestehen kann. Das System muss zusammenbrechen, wenn die Bevölkerung sich mit den laufenden Einschränkungen der Güterversorgung nicht mehr
abfinden mag. Als das Buch Schumpeters erschien, tobte der Zweite Weltkrieg.
Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA standen die Volkswirtschaften unter dem Zeichen des Krieges. In der
Kriegswirtschaft dient die Wirtschaftstätigkeit nicht hauptsächlich dazu, die
Konsumenten besser zu versorgen, sondern als Mittel eingesetzt, um zum Sieg im
militärischen Konflikt zu führen. In der Sowjetunion ging es in dieser Form
noch über vierzig Jahre lang mit dieser Wirtschaftsweise weiter, bis es 1991
zum Zusammenbruch kam.
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts ist man erneut dabei, eine
Kriegswirtschaft zu installieren. Der sogenannte „Klimawandel“ ist der
Dauerfeind und die Rettung der Welt dient als das moralische Gewand, um den totalen
Sieg gegen den Verbrauch fossiler Energien zu erringen. Viruspanik und
Kriegsgeschehen sind für diesen Kampf willkommene Nebenschauplätze zur
Mobilisierung der Massen.
Entgegen der Befürchtung Schumpeters haben die Vereinigten Staaten nach
Kriegsende eine Kehrtwendung eingeleitet. Die Hilfsleistungen an die
europäischen Länder im Zuge des Marshallplans waren an marktwirtschaftliche Reformen gebunden. Westdeutschland gehörte
zu den großen Gewinnern dieses Programms. Im Jahr 1948 wurde hier zusammen mit
der Währungsreform gleichsam über Nacht die Zwangswirtschaft abgeschüttelt und
der Weg hin zur Marktwirtschaft und damit zur Prosperität beschritten. Es
zeigte sich, dass radikale marktwirtschaftliche Reformen möglich sind und schnell
ihre günstigen Wirkungen hervorbrachten.
Die goldene Zeit der BRD neigt sich ihrem
Ende zu. Seit den 1970er-Jahren ist der Kurs nicht mehr auf Marktwirtschaft
ausgerichtet, sondern auf Interventionismus. Diese Richtungsvorgabe hat sich in den vergangenen Jahrzehnten noch
beschleunigt. Die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte haben zu einer
Systemtransformation geführt, die über die Wirtschaft und Gesellschaft hinaus auch die Politik und Medien sozialistisch durchdrungen haben. Das Deutschland der Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es nicht mehr.
Die Periode des Wohlstands, die in den Achtzigerjahren ihre Blütezeit erfuhr
und bis zur Jahrhundertwende noch einigermaßen anhielt, ist einer Phase des
beschleunigten Niedergangs gewichen. Das Buch „Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie“ erklärt, warum.
Der erste Teil des
vorliegenden Werkes beschäftigt sich mit den Zerfallserscheinungen, die im
Verlauf der Pandemiepolitik deutlich zutage
getreten sind. Dass in wenigen Monaten, ja Wochen, die Grundfesten der freiheitlichen Rechtsordnung geschleift wurden, war
möglich, weil vorher schon das Fundament in der Auflösung begriffen war. In
kurzer Zeit ist nicht mehr viel vom Rechtsstaat und Marktwirtschaft übriggeblieben.
Als im Februar 2022 noch der Krieg in der Ukraine hinzukam, sind die Dämme fast
vollständig gebrochen. Die Transformation in eine Kriegswirtschaft wird zügig
vorangetrieben. Mit den negativen Folgen für den Wohlstand nehmen entsprechend
auch die Repressalien zu.
Die Parteiendemokratie hat sich selbst entlarvt. Viele Wortführer in den
Medien und die Leiter der Plattformen tragen die Schere im Kopf, sodass man wegen
dieser Selbstzensur eine staatliche Zensurbehörde gar nicht mehr braucht. Es verwundert
nicht, dass ein großer Teil der Bevölkerung mitmacht, selbst wenn vielen Menschen ihre Existenz wie ein Teppich
unter den Füßen weggezogen wird. Dabei steht das Schlimmste weiterhin bevor. Der
Weg in die Misswirtschaft wird hemmungslos fortgesetzt. Bald wird man das
Regime als eine Tyrannei bezeichnen müssen.
Wer „Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie“ liest, kommt nicht daran vorbei, überzeugt zu werden, dass es noch
schlimmer kommen wird, es sei denn, die Menschen wachen auf und besinnen sich
darauf, woher Wohlstand kommt und was Freiheit bedeutet. Der richtige Kurs liegt ebenso vor uns
wie der falsche Weg. Man muss sich allerdings entscheiden. Wenn man den
richtigen Weg geht, kommt man voran bis zur nächsten Gabelung. Und wieder ist
eine Entscheidung fällig. So ist es im Leben und mit Geschichte steht es nicht
viel anders. Wer den falschen Weg wählt, bezahlt seine Entscheidung mit Lebenszeit
und Lebensqualität. Die Kosten steigen umso höher, je länger man auf dem Irrweg
verbleibt. Je weiter man in die falsche Richtung läuft, desto größer werden die
Leiden sein, die selbst kommende Generationen noch zu ertragen haben. Deutschland
befindet sich derzeit auf einem solchen Irrweg. Am Ende lässt sich der
Zusammenbruch nicht aufhalten. So wie der rote und braune Sozialismus,
hinterlässt auch der grüne Sozialismus nach seinem unausweichlichen Scheitern einen
Scherbenhaufen.
Wie im ersten Teil des Buches gezeigt wird, sind die Wegschilder zum Irrweg
mit Sozialismus, Interventionismus und Wohlfahrtsstaat beschrieben.
Im zweiten Teil wird der heute vorherrschende Staatskapitalismus im
Vergleich zu einer freien Marktwirtschaft dargestellt. Der Autor belegt, dass
der bisher erreichte Wohlstand nicht wegen vermehrter Staatstätigkeit zustande gekommen ist, sondern
trotz der staatlichen Eingriffe. Das heißt, dass es heute schon allen viel
besser ginge, wenn man vor fünfzig Jahren den Weg in Richtung Marktwirtschaft
weiter vorangegangen wäre und nicht den Holzweg in Richtung auf Sozialismus eingeschlagen hätte.
Im dritten Teil
wird das Gegenmodell zum heute herrschen parteidemokratischen
Staatskapitalismus erläutert. Der Autor nennt sein Leitbild „Pluralistischer
Anarcho-Kapitalismus“. Das mag für
manchen Leser provozierender klingen, als es ist. Tatsächlich bedeutet „Anarchie“, richtig betrachtet, keineswegs Unordnung, Tumult und Chaos, sondern kennzeichnet
eine Sozialordnung, die ohne staatliche Gewaltherrschaft auskommt und vom
Moralprinzip der goldenen Regel geleitet wird.
Der Begriff „Anarcho-Kapitalismus“ muss von der Ideologie des
„Anarchismus“ streng unterschieden werden. „Anarcho-Kapitalismus“ kennzeichnet ein
gesellschaftliches Leitbild. Das Konzept zielt nicht darauf ab, ein konkretes
Gemeinwesen oder ein bestimmtes Wirtschaftssystem zu bezeichnen oder gar
gewaltsam herbeizuführen. Vielmehr geht es darum, für jedwede Gesellschaft, wie
sie in jeweils konkret in Ort und Zeit existiert, eine Orientierung zu liefern.
Der Anspruch besteht darin, dass Wohlstand und Freiheit gemehrt werden,
wenn sich Gesellschaft und Wirtschaft auf eine staats- und politikfreie Ordnung
hinbewegen. Richtig
verstanden dient der Begriff „Pluralistischer Anarcho-Kapitalismus“ als
Wegweiser auf eine Gesellschaftsordnung, in der es keinen herrschaftlichen
Zwang gibt, sodass ihre Mitglieder frei ihre geistige und materielle
Selbstentfaltung anstreben können.
Der Begriff „Pluralistischer
Anarcho-Kapitalismus“ bezeichnet eine Ordnung,
in der die Vielfalt (Pluralität) der menschlichen Bestrebungen zum Ausdruck
kommt. Das Recht und die Pflicht auf
Selbsthilfe und somit die Eigenverantwortung sind die grundlegenden Werte
dieser Ordnung. Die Zielrichtung des „Pluralistischen Anarcho-Kapitalismus“ beschreibt der Autor so, dass mit dem Wegfall des
Staates in seiner heutigen Form nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die
Gesellschaft befreit wird. Privatwirtschaft ist kein Gegensatz zur
Gemeinschaftlichkeit. Beim Staatsinterventionismus ist das anders. Heute
mischen sich die Regierungen nicht nur vehement in die Wirtschaft ein, sondern
auch in das Gemeinschaftsleben. So wie die staatliche Inkursion den
wirtschaftlichen Wohlstand mindert, schadet der staatliche Eingriff auch der Gemeinschaftlichkeit. Pluralistischer Anarcho-Kapitalismus bedeutet, dass es keinen Widerspruch zwischen der freien
Marktwirtschaft und dem Kommunitarismus gibt. Beide Lebens- und
Wirtschaftsformen werden vom Niedergang des Staates gewinnen. Wenn der Staat schwindet, können Anarcho-Kapitalismus und
Gemeinschaftlichkeit eine natürliche Symbiose eingehen, wobei jedes von ihnen
unterschiedliche Bereiche besetzt.
Die grundlegende
Konfrontation unserer Zeit besteht nicht zwischen arm und reich, rechts oder
links, sondern zwischen Staat und Politik auf der einen
Seite und Wirtschaft, Gesellschaft und Gemeinschaft auf der anderen Seite. Diese
Trennlinie verläuft gleichermaßen zwischen Zwang auf der Seite des Staates und
der Politik und Freiheit aufseiten der staats- und politikfreien Wirtschaft,
Gesellschaft und Gemeinschaft. Nicht der Mensch ist des Menschen Wolf, sondern
Staat und Politik mit ihren willigen Helfern sind das Wolfsrudel, welches
darauf aus ist, die den Schafen gleichende Menschenherde zu reißen.
Auf dem Weg zu diesen Einsichten gewinnt der Leser
zahlreiche Gesichtspunkte, die neu und erstaunlich erscheinen mögen, aber
eigentlich auf der Hand liegen. Diese Einblicke sind nur deshalb überraschend,
weil sie seit Jahrzehnten von den Medien ausgeblendet werden und im
Bildungssystem nicht zur Sprache kommen.
Man erfährt in diesem Buch von Denkern, die heute
eher an den Rand gestellt werden, weil sie einst schon darlegten, welche
Gefahren bestehen, wenn man die Staatsherrschaft walten.
Oft in wenigen Seiten oder nur Abschnitten auf den
Punkt gebracht, erfährt der Leser dieses Buches, wie der Goldstandard funktioniert, weshalb sich die USA fast unbegrenzt verschulden können, was es genauer mit dem Euro auf sich
hat und weshalb sein Fortbestand gefährdet ist.
Das Buch behandelt, wie eine freie
Gesellschaftsordnung mit der Pandemie umgegangen wäre, wie sich die Strukturen
zur neuen Weltordnung herausbilden und weshalb eine Expertokratie dabei ist, sich als neue Herrschaftselite zu etablieren. Man erfährt über Demozid, dem Massenmord, den Regierungen - über die Opfer der Kriege hinausgehend
- an ihren eigenen Bürgern begehen. Der Leser erkennt, warum Sozialismus nicht imstande ist, die Bedürfnisse der Menschen in ihrer Vielfalt zu
befriedigen.
Man erfährt, wie
der Kulturmarxismus die Angstmacherei zum Ziel hat und wie
Intellektuelle im Staatsdienst und in den Medien als die neue Priesterschaft agieren. Der
Leser wird die Einsicht gewinnen, weshalb der Wohlfahrtsstaat nicht funktioniert und wieso das
herrschende Gesundheitssystem immer mehr kostet. Der Autor erklärt, weshalb
„soziale Gerechtigkeit“ wenig mit Gerechtigkeit im eigentlichen Sinn zu tun hat
und weshalb das gegenwärtige System der Altersversorgung unaufhaltsam auf den
Bankrott zusteuert.
Im Buch findet
sich eine umfassend begründete Kritik am Interventionismus. Es wird gezeigt, weshalb die heute von Regierungen und
Notenbanken betriebene Konjunkturpolitik die Instabilität schafft, die sie zu
bekämpfen vorgeben. Der Verfasser erklärt, wie der pluralistische Kapitalismus Freiheit und Wohlstand sichert. Es wird aufgezeigt, was es mit
dem Staatsversagen auf sich hat und weshalb die Politik die Probleme nicht
löst, sondern sie hervorruft. Der Autor zeigt, warum so viele politische
Maßnahmen das Gegenteil ihrer Zielsetzung bewirken.
Eingehend wird auseinandergelegt, wie
Marktwirtschaft funktioniert, welche Funktion Gewinn und Verlust haben und wie
die freie Marktwirtschaft mit Knappheit und Bedürfnissen umgeht und der
Kapitalismus das Produktionsproblem löst. Es werden der Marktprozess und die
Rolle des Wettbewerbs erklärt und die Bedeutung des Geldes für die
Tauschwirtschaft erläutert. Das Buch zeigt, weshalb Staaten in die
Wohlfahrtsfalle geraten.
Der Autor räumt mit den Mythen auf, die
sich um die falsche Idee der „Grenzen des Wachstums“ ranken. Der Schlüssel zu
mehr Wohlstand ist eine höhere Produktivität. Diese kommt durch eine freie
Marktwirtschaft zustande. Je besser die volkswirtschaftliche Leistungskraft,
desto leichter wird es sein, mit den Herausforderungen der Zukunft fertig zu
werden. Freier Kapitalismus und Meinungsfreiheit gehen Hand in Hand mit
wirtschaftlichem Fortschritt.
Im Kapitel über
Kapitalismus und Krise
werden die tatsächlichen Gründe von Inflation und Depression aufgezeigt und
weshalb heute der Geldsozialismus herrscht und
die Staaten sich immer mehr verschulden.
Das Buch räumt mit vielen falschen Vorstellungen auf, die
sich um den Kapitalismus ranken. Eines der häufigsten dieser Vorurteile ist die
Ansicht, dass der Kapitalismus mit der Herrschaft der
Reichen einherginge. Eine Plutokratie ist aber nicht die Folge des freien
Kapitalismus, sondern sie entsteht im System des Staatskapitalismus, so wie es
gegenwärtig nicht nur in den USA und Deutschland der Fall ist.
Ein anderer verbreiteter Irrtum ist zu glauben, im reinen
Kapitalismus käme vor allem der
brutale Egoismus zum Zug. Hierzu zeigt der Autor, dass Marktwirtschaft in erster
Linie Kooperation ist. Je besser die Zusammenarbeit in den Betrieben und mit
den Lieferanten und Kunden, desto wettbewerbsfähiger das Unternehmen. Der freie
Kapitalismus mit seiner Arbeitsteilung fördert die Zusammenarbeit auch zwischen
den Nationen.
Ein weiteres Vorurteil ist die Meinung, dass wer für Kapitalismus und Markwirtschaft ist, politisch „rechts“
sei. Dies ist vor allem deshalb ein Unsinn, weil „links“ ja ursprünglich
bedeutete, für die Benachteiligten zu sein. Genau das aber bewirkt die
Marktwirtschaft. Seit der industriellen Revolution hat den ärmeren Schichten
der Bevölkerung nichts in gleicher Weise geholfen wie der Kapitalismus.
Keine andere Wirtschaftsordnung hat so viele Menschen aus der extremen
Armut derart herausgeholfen wie die Etablierung
der Marktwirtschaft.
Neben diesen Legenden zum Kapitalismus gesellen sich die Mythen über den Staat und das demokratische System. Wie der
Autor zeigt, ist der Staat seinem eigentlichen Wesen nach als Staatsapparat zu
verstehen. Staat in diesem Sinne sind hauptsächlich Militär und Polizei, das
Justizwesen, das öffentliche Bildungssystems und Teile der Medien. Dieser Staatsapparat ist inhaltlich
neutral, er folgt den Anweisungen „von oben“. Von dort aus geschieht die
Lenkung durch die Politik. Da aber jede Politik heute Parteipolitik ist, lenken
politische Parteien den Staatsapparat. Der Wettbewerb unter den Parteiorganisationen zielt
darauf ab, möglichst vollständig sich den Staatsapparat anzueignen.
Dabei liegt es im Interesse aller vorhandenen Parteigruppierungen, diese Staatsmaschinerie
auszudehnen. Auch die Parteien in der Opposition sind für das Wachstum des
Staatsapparates. Je umfassender der Staatsapparat ist, desto mehr kann eine
Partei, wenn sie selbst an die Macht gelangt, sich dieser Maschinerie bedienen,
um die eigene Ideologie durchzusetzen. Machtausdehnung des Staates ist
unweigerlich mit dem Parteienwesen verknüpft.
Die Ausweitung und Vertiefung des Staates schreiten deshalb unaufhaltsam
voran, weil sie durch den Machtanspruch der Parteien zustande kommen. Die Ausdehnung der
Staatstätigkeit ist nicht Folge etwaiger Bedürfnisse der Bürger nach der
Versorgung mit „öffentlichen“ oder „meritorischen“ Gütern, sondern sie liegt im
Interesse der politischen Parteien. Weder Notwendigkeit noch Nutzen bestimmen
die Ausweitung des Staates, sondern der Herrschaftsanspruch der politischen
Parteien.
Das Elend mit der Machtergreifung des Staatsapparates
durch die politischen Parteien begann im Verlaufe des
vergangenen Jahrhunderts. Seither haben es die Parteiorganisationen immer
besser verstanden, sich den Staatsapparat anzueignen und ihn immer machtvoller zu
machen. Kriegstreiberei passt gut zur Angstmache. Ebenso jedwede propagandistisch
ins Hysterische getriebene Vorgabe einer tödlichen Bedrohung durch
Unsichtbares. Mit dem Staatsapparat als Werkzeug in der Hand erwerben sich die
Parteien die totale Macht und nutzen sie zuallererst gegenüber der eigenen
Bevölkerung.
Schließlich gibt es auch den Mythos, in der Demokratie herrsche das Volk oder zumindest die
Mehrheit. Schon rechnerisch ist das nicht der Fall,
wenn man den Umfang der Nichtwähler berücksichtigt. Noch geringer wird eine auf
Wahlen basierende Legitimation von Regierungsparteien, wenn man ihren
Stimmenanteil in Bezug auf alle Wahlberechtigten oder der gesamten Bevölkerung
berechnet. Dann sind alle Parteien
Minderheitsparteien.
Die politischen Parteien werden noch mehr zu
Minderheiten, wenn man bedenkt, dass nur eine kleine Anzahl von
Entscheidungsträgern den Parteiapparat beherrscht. Beim Regieren sind es nachher
noch weniger. Diese Minderheit regiert dann das Volk und entscheidet über die
Zukunft des Landes und seiner Kinder.
Die vergangenen Jahre haben erneut vielfach vor Augen
geführt, dass nicht Sachkompetenz einen Karrierepolitiker in Amt und Würden
bringt, sondern die geschickte Ausnutzung einer Kombination aus Klüngel,
Seilschaft und Demagogie. Das Handwerk des richtigen Lügens ist die
Grundvoraussetzung des politischen Erfolgs. An der Spitze angekommen, wird dann
fleißig nach unten getrampelt, auf das Volk, um oben die Ellbogen frei zu
haben, damit man den konkurrierten Parteigenossen einen Stoß in die Rippen geben
und gegebenenfalls abservieren kann. Auf internationaler Ebene setzt sich das
Hauen und Stechen dann fort. Die Kriegstreiberei gehört zum Spiel um die Macht.
Im letzten Teil
von „Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie“ wird der Pluralistische
Anarcho-Kapitalismus als Ausweg aus
der Krise und Wegweiser zu Freiheit und Wohlstand vorgestellt.
Der Parteiendemokratie wird das Gegenmodell der Auswahl
der Volksvertreter durch Los entgegenstellt. Eine Auswahl der Volksvertreter
durch ein Losverfahren ist besser als eine plebiszitäre Demokratie. Eine Direktwahl zu Einzelfragen leidet wie die Parteienwahl darunter,
dass die Nichtwähler unberücksichtigt bleiben und sich die Interessen mit der
stärksten Lobby durchsetzen. Schon Aristoteles hat Abstimmungen wegen der ihr
innewohnenden Tendenz zur Oligarchie abgelehnt. Der altgriechischen Denker
bestimmte als rechtmäßiges Prinzip einer repräsentativen Demokratie die
Zufallsauswahl der Volksvertreter.
Im Unterschied zum resignierenden Schumpeter, ist der Autor von „Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie“ zuversichtlich und glaubt nicht, dass der Siegeszug des Sozialismus
unaufhaltsam sei. Es liegt an jedem Einzelnen, sich zu entscheiden. Der
Geschichtsprozess enthält Tendenzen und kennt abrupte Tendenzwechsel. Es gibt
keine Zwangsläufigkeit. Es liegt an jedem Einzelnen, sich zu entscheiden.